Die Volksgläubigkeit und vor allem die Marienverehrung ist in den Landgemeinden zwar abnehmend aber immer noch stark vertreten. Früher wurden vermehrt kleine Kapellen, Kreuze und Bildstöcke aus Zeichen der Dankbarkeit, der Marienverehrung oder auch nach einem Gelübde errichtet. Sie stehen meistens in der Nähe der früheren Erbauer und werden auch dementsprechend liebevoll gepflegt. Bei einigen dieser religiösen Denkmäler werden auch jährlich Messen und Andachten abgehalten.
Teil 1: Kapellen in der Gemeinde Ottnang
Teil 2: Kapellen in der Pfarre Ottnang (Gem.Manning Gem.Wolfsegg)
Teil 3: Profane Kleindenkmäler
Quelle: Pfarrchronik Ottnang (Franz Huemer) Pfarrchronik Bruckmühl (Helmut Glück) Text,Bilder (aGa)
Hager Kapelle
Diese freistehende und weit sichtbare Kapelle an der L 1071 wurde vom der Familie Hager ( Gesswagner) ca1890 als Zeichen der Dankbarkeit erbaut. In den 1930er Jahren war die Kapelle immer Ziel von Prozessionen. Nach dem 2. Weltkrieg begann die Kapelle zu verfallen. Daher entschloss sich die Kath. Männerbewegung in den 70er Jahren sie zu renovieren und so vor dem Verfall zur retten.
Am 28. Mai 1989 wurde die Hagerkapelle von Pfarrer Bruckbauer wiedereingeweiht. Sie wird weiterhin von der KMB betreut und ist eine Station bei den jährlichen Maiandachten.
Leonhardikapelle Kern in der Hollering
Anlass zur Errichtung um ca 1700 war eine damals wütende Viehseuche. Der "Kernbauer " heute Fam. Glück, gelobte nach Abwendung der Seuche dem Patron des Viehs, dem Hl. Leonhard eine Kapelle zu errichten.
Sie steht etwas abseits der L 1071 beim Einzelgehöft Glück und nach einer Zufahrtsverlegung ist der Zugang heute strassenabgewandt.
Schusterkapelle in Grub
Der Grund der Errichtung dieser Kapelle in Grub kann trotz Recherche der Besitzer nicht mehr eruiert werden. Sie stand früher an einer
Holzhütte und wurde beim Neubau des Auszughauses von Alois Hirsch in den 80er Jahren komplett renoviert. Vermutet werden als Grund der Errichtung Andenken an frühere unvorhersehbare Todesfälle in
der Familie. Heute steht eine Lourdes Marienstatue und das Sterbekreuz des früheren Besitzers im Zentrum des Innenraums.
Kapelle am Hausruckwald
Ein Zeichen echter Volksfrömmigkeit und Heiligenverehrung liegt hier verborgen am Hausruckwald nahe der sogenannten Rast, des Hausrucküberganges nach Zell.P. Die relativ grosse Kapelle ist voll mit Heiligenbildern und Devotialien und gehört zur Ortschaft Obermühlau.
Der ehemalige WTK Keller wurde von Josef Ebner nach und nach zu einem Rifugium der persönlichen Heiligenverehrung ausgebaut.
Kapelle in Holzham
Ganz früher stand am Ortsbeginn die grösste Kapelle der Pfarre mit 7x3m. Vermutlich als Ersatz für die doch weit entfernte Pfarrkirche.
Sie wurde später in der Ortsmitte als Lourdesheiligtum errichtet.
1980 wurde die inzwischen baufällig gewordene Kapelle von der Fam. Mairinger abgetragen und an der Stelle eine kleinere Kapelle errichtet, wobei die Marienstatue wieder eingebaut wurde.
Kapelle in Mansing
1956 wurde nahe am Haus von der Fam. Promberger in Mansing aus Dankbarkeit für eine überstandene Krankheit eine kleine Kapelle als Lourdesheiligtum errichtet. Im Giebelfeld ist das Christusmonogramm als Strahlenkranz angebracht.
Die frühere Eder Kapelle erbaut als Dank für die glückliche Heimkehr aus dem 2.Weltkrieg existiert heute nicht mehr.
Kapelle in Grünbach
Diese Kapelle wurde 1870 als kleines Lourdesheiligtum von den damaligen Besitzern des Deimlgutes in Grünbach errichtet.1992 wurde sie von der heutigen Besitzerfamilie Gneissl renoviert. Zwischendurch war sie immer wieder Zufluchtstätte für Trost und Gebet, auch nach dem tragischen Verlust des Ehemannes und des Sohnes der Fam. Eichmayr, die 1978 beide bei einem Arbeitsunfall im Silo ums Leben kamen.
Kapelle in Bergern/Bruckmühl
Hier befand sich eine Vorläuferkapelle, die Neuwirthkapelle, die zur Erinnerung an das tragische Schicksal eines neuvermählten Paares, das hier bei einem Fuhrwerksunfall den Tod fand. Sie wurde um die Mitte des 19. Jahrhunderts errichtet. Im Zuge einer Strassenbegradigung musste der alte Bau abgetragen werden. Die Landesbaudirektion errichtete nahe davon einen Neubau. Frau Elisabeth Lidauer, Obfrau der Goldhaubenfrauen Bruckmühl bemühte sich um die Renovierung und bekam sie vom Besitzer Adolf Hiptmayr/Redl geschenkt. Auf einem Bild ist eine Widmung:1879 renoviert von Josef und Katharina Frosch.
Kapelle in Rackering
1991 wurde die von der Rackeringer Bevölkerung neu errichtete Kapelle von Pfarrer P. Christoph Möserer eingeweiht und 2012 von den Rackeringern generalsaniert. Die Kapelle wurde wegen eines Gelübdes errichtet. Die Brüder Gröstlinger (Koblmann) aus Rackering waren im zweiten Weltkrieg gefallen. Nach Drängen der Nichte Aloisia Kirchberger (Helml), wurde gemeinsam mit dem Pfarrer und der Rackeringer Bevölkerung eine Kapelle auf dem Grundstück des Koblmanngutes in Rackering gebaut. Im Inneren der Kapelle wurde die Marienstatue aufgestellt, die früher bei Prozessionen von den Rackeringer Frauen mitgetragen wurde.
Kapelle in Vorderarming
Diese relativ neue Kapelle wurde 2005 von der jetztigen Besitzerfamilie Sieglinde und Herbert Starlinger aus allgemeiner Dankbarkeit beim Hirschngut in Vorderarming errichtet. Die Figuren der Hl.
Familie Maria und Josef sowie die Krippenfiguren die über Weihnachten aufgestellt sind,
wurden selbst von Herbert Starlinger in kunstvoller Ausführung geschnitzt. Geplant ist noch eine Mosaikverzierung der Vorderfront.
Eberlkapelle in Englfing
Diese eher bildstockähnliche Kapelle mit einer Marienstatue und zwei kleineren Statuetten wurde von den Vorfahren der Familie Eberl unterhalb des Anwesens am Englfingerbach errichtet. Das Herstellungsjahr ist jedoch heute nicht mehr bekannt. Die Nachkommen und die heutigen Besitzerfamilie Frank hat den Bau vor dem Verfall gerettet und sie in den letzten Jahren generalsaniert und auch auf ein neues Fundament gestellt. Sie ist von der Rieder Strasse sichtbar aber nur über einen Privatweg erreichbar.
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Kapelle bei Kreuth
Direkt an der Strasse nach Attnang liegt die Kreutherer oder auch Trinkfaßkapelle. Sie ist jährlicher Fixpunkt einer Feldmesse am Pfingstmontag. Originaltext in der Kapelle: Matthias Humer Bauer auf dem Trinkfaßnguth zu Kreuth, ist von seinem Eheweib Tod gefunden worden Anno 1760 dem 26. July und 1766 ist ihm zu einem Andenken von seinem Eheweib Katharina und sein Sohn Rubert Humer diese Kappelle errichten lassen. Renovieren lassen Johann und Elisabeth Brandmeyr im Jahre 1843.
Weitere Renovierung der Kapelle und dieses Bildes 1980 und Dachdeckung 1986 Familie Brandmayr
Fraisenkapelle in Lehen
Zuvor stand hier ein Kreuz, dass aus Dank für die Rückkehr des Bauern aus dem 1.Weltkrieg errichtet wurde. Die geschnitzte Jesusfigur ist eine Nachahmung der Grödner Schule. 1990 wurde von der Familie Eichinger (Frais in Lehen) eine kleine Kapelle dazu errichtet. Hier findet auch jährlich eine Maiandacht statt.
Jägerkapelle in Schachen/Manning
Diese dem Hl.Hubertus, dem Patron der Jäger gewidmete Kapelle
wurde 1993 von der Jagdgesellschaft Manning nahe Wolfshütte Richtung Schachen errichtet und soll an die verstorbenen Jäger erinnern. Sie ist auch immer ein schönes Ziel oder Rastplatz für Wanderungen und liegt auch direkt am Friedensweg vom Bucherhof in Wolfshütte zum Friedensmuseum Wolfsegg.
Schneiderkapelle in Unterkienberg
Diese Kapelle mit einer Grundfläche von ca 15m2 wurde 1899 zu Ehren der Muttergottes von Lourdes neben dem Schneideranwesen (Papst) errichtet
Sie bietet Platz für ca 14 Personen.
Im Zuge der Strassenverlegung von 1988 musste die Kapelle abgetragen und wieder neu nach originalen Vorbild errichtet werden.
Im Mai finden dort die Maiandachten für die umliegende Bevölkerung statt.
Kreimlkapelle in Vornbuch
Die Kapelle beim Kreimlhof in Vornbuch Gemeinde Manning wurde 1932 errichtet. Maria Holzleitner ließ sie von Maurermeister Johann Hainbuchner nach einer überstandenen Krankheit als Dankbarkeit im Stil einer Lourdesgrotte erbauen. Die Innengestaltung stammt von Frau Pohn und eingeweiht wurde sie von Pater Irenäus Bernauer aus Bruckmühl und wurde seither mehrmals renoviert und ist auch Gedenkstätte der verstorbenen Familienangehörigen des Kreimlhofes.
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Kriegerdenkmal in Ottnang
Ursprünglich war für die Gefallenen des 1.Weltkrieges in der Pfarrkirche Ottnang eine Gedenktafel beim sogenannten Kriegeraltar angebracht.
Nach längerer Vorbereitungs -u. Planungszeit durch Gemeinde und Heimkehrer und Kontroversen über den Aufstellungsort konnte mit einem Spendenaufwand von 100000 S ein gemeinsames Kriegerdenkmal errichtet werden.
Und so konnte das Denkmal unter großer Beteiligung am 27.6.1954 mit 14 Musikkapellen eingeweiht werden.
Kriegerdenkmal in Bruckmühl
Das Denkmal, das an die gefallenen Soldaten im ersten und zweiten Weltkrieg erinnert, wurde 1922 auf dem ehemaligen Klostergrund errichtet. Die Erinnerungsstätte wurde vom damaligen Kriegsopfer- und Heimkehrerverband errichtet und 2016 generalsaniert. Auch die Pflege und Betreuung hatte der Bruckmühler Verein inne. Auf Grund des Mitgliederschwundes und Überalterung der Vereinsmitglieder löste sich der Verein 2001 auf und somit übernahm die Betreuung und Pflege die Marktgemeinde Ottnang.
Barbara Denkmal in Bruckmühl
Gegenüber dem Pfarrsaalgebäude auf dem Grundstück der Fam. Bachmayr wurde 1964 nach Plänen von Pfarrer Franziskanerpater Bruno Rupprechter diese Ehrendenkmal mit der Inschrift „Unser Dank, verunglückten und verstorbenen Bergarbeitern“ von der Pfarre errichtet. In einem angedeuteten Stollen steht eine Statue der heiligen Barbara, der Schutzpatronin der Bergleute .Die holzgeschnitzte Barbara Statue wurde aus Tirol angeschafft. Bei der jährlich abgehaltenen Barbarafeier um den 4. Dezember findet nach der Festmesse das Totengedenken und die Kranzniederlegung vor dem Barbaradenkmal statt.
Barbara Statue in Thomasroith
Das Barbaradenkmal wurde 1977 zum Schutz der Bergleute von Herrn Smolik errichtet. 1991 wurde das neu errichtete Klopfbrett sowie der Grubenhunt anlässlich der 40 Jahrfeier gesegnet. Die Barbarastatue wurde auf einen neuen Standort am Ortsplatz versetzt. Dazu kamen noch später eine restaurierte Grubenlok und die alte Turmspitze der ehemaligen WTK Bergbaudirektion. Auf mehreren Schautafeln wird über die Geschichte des Kohlebergbaus informiert.
Kaiserdenkmal in Ottnang
Der Vorläuferverein des ehemaligen Heimkehrer – und Kameradsschaftsbundes Ottnang war der K.u.K. Veteranenverein Ottnang. Das Kaiserdenkmal aus weissem Marmor neben dem Kriegerdenkmal erinnert daran.
Es wurde um die 1908 zum 60. Regierungsjubiläum des Kaisers Franz Josef I.vom damaligen Militär-u.Veteranenverein errichtet. Ursprünglich stand es an der Friedhofsmauer beim Aufgang der Kirche. (s. Foto Archiv sw)
Denkmäler zum blutigen Februar
Beinahe wäre es im Februar 1934 zu einem Bürgerkrieg in Holzleithen gekommen. Die Namen auf den Gedenktafeln zeugen von den Toten, die bei der blutigen Auseinandersetzung dabei ums Leben gekommen sind. In Holzleithen findet jährlich eine Gedenkfeier für die Toten dieser traurigen geschichtlichen Ereignisses statt.
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Barbara Prammer Gedenkstein und Brunnen
Dieser Gedenkstein und die Brunnenanlage wurden beim Neubau der Gemeinde und des Pflegeheimes zu Ehren der Ottnanger Politikerin und Nationalratspräsidentin Barbara Prammer errichtet.
Der Brunnen und der Wasserlaufund die Bewegung des Wassers
sollen symbolisch als Metapher für Ihr Leben verstanden werden.
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Dr. Wenzel Friedmann Gedenkstein
Dr.Wenzel Friedmann war von 1898 bis1921 als Gemeindearzt von Ottnang, Ungenach, Zell a.P und Ampflwang, sowie als Werksarzt des Kohlenreviers tätig. Auf Grund seines aussergewöhnlichen Einsatzes wurde ihm von der Gemeinde Ottnang 2011 in seinem Wohnort Thomasroith eine Gedenkstein errichtet. Er erlag 1921 nach einer Krankenvisite im Alter von 52 Jahren an einem Herzinfakt. An der Stelle steht ein Gedächtniskreuz zwischen Bruckmühl und Kronabitten.
Gmoastoa (Gemeindestein)
Der Gmoa-Stoa ist ein ca 20 Mill. Jahre alter Findlingsstein der vom Koanz in Wiesing gefunden worden war und an diese Anhöhe am Waldesrand nördlich der Ortschaft Bergern verbracht wurde. Diese Stelle mit schönem Blick über die ganze Gemeinde soll auch der geographische Mittelpunkt der Gemeinde Ottnang am Hausruck sein. Direkt daneben ist auch der Mariannenstollen, ein Schaustollen, der an die Geschichte des Kohlenabbaues in der Gemeinde erinnern soll. Die letzten Jahre wurde hier immer die Sternwanderung durchgeführt, wo sich die viele Bewohner der einzelnen Ortschaften mit ihren dafür eigens geschaffenen Fahnen zu einem gemütlichen Beisammensein trafen.