Prähistorie

 

In der Vorgeschichte v.Chr. war unsere Landschaft nach dem Rückzug der Meere meist von Urwald, Mooren und Sümpfen geprägt und so gut wie nicht besiedelt. Erst in der Jungsteinzeit um 4000 v..Chr. und in der Keltenzeit waren an den Seen, belegt durch die Pfahlbaufunde die ersten Siedler seßhaft geworden. Nahrung gab es genug und die Pfahlbauten schützten vor wilden Tieren und menschlichen Eindringlingen.

Ca 15 v.Chr. kamen dann die Römer ins Land und errichteten  40 n.Chr. die Provinz Noricum um sich vor den eindringenden Kelten zu schützen, aber auch um mit ihnen Handel zu treiben. Salz, Harz, Pelze, waren begehrte Handels-u.Tauschgüter für die Kelten. Natürliche Grenze war die unüberwindbare Donau.
Die Hauptroute der Römer war etwa entlang der heutigen B1und mehreren Raststationen (Tergolape) bei Schwanenstadt und den späteren Städten Ovilava (Wels), Lentia (Linz).

Auch führte ein römischer Verbindungsweg von Schwanenstadt über Ottnang und über den Ostflügel des Hausrucks Richtung Geboltskirchen und auch ins Innviertel über den Tanzboden.

Auf Grund verschiedener Funde kann man aber auch schon auf vereinzelte Besiedlung im Hausruckgebiet schliessen.

Nach der großen Völkerwanderung und dem Einfall der Hunnen vermischten sich teilweise die vielen germanischen Stämme und in unserem Gebiet waren im 6. und 7. Jahrhundert die Bajuwaren angesiedelt. Von dieser ersten  nachrömischen Besiedelung durch die Bajuwaren zeugen heute noch viele Ortsnamen mit „-ing“ und "heim".

Im frühen Mittelalter nach den vielen kriegerischen Auseinandersetzungen bildeten sich dann bäuerliche Strukturen in den urbar gemachten Landflächen und die spätere Hirachie der Könige, Herzöge und Landgrafen, für die die Landbevölkerung zu arbeiten hatte und dafür den Schutz durch ihre Lehensherrn erwarten konnten.

Diese Strukturen zogen sich dann durch das ganze Mittelalter mit ständigen Kriegen, Besitzwechsel, Ausbeutung und damit verbunden, Hunger, Elend und Krankheiten.

Parallel dazu erfolgte auch die Christianisierung. Die Landbevölkerung war noch heidnisch und glaubte noch an Dämonen und germanische Götter. Der heutige Bezirk Vöcklabruck unterstand einem bereits christlichen Frankenkönig und der erlaubte den bairischen Herzögen und Grafen die christliche Missionierung durch Mönche und Klostergründungen. Mondsee und Kremsmünster waren die ersten Klöster in der Nähe.
Über den Einfluss des Bistums Bamberg kamen auch von da viele fränkische Siedler in unseren Raum um die Wälder zu roden und das Land urbar zu machen.
Später nach der Ausdünnung der Bevölkerung durch die Pest wurde auch unser Bezirk mit Sachsen und Franken wieder belebt. Davon zeugen auch die Ortsbezeichnungen Frankenburg und Frankenmarkt.
Die immer mehr werdende Ausbeutung der unfreien Bauernschaft durch die "Oberen" weltlich oder auch kirchlich, führte zu vermehrten Unzufriedenheit und war der ideale Nährboden für die Thesen von Martin Luther.

                  Schloss Köppach

 

Auch zwei einflussreiche Geschlechter in unserer Gegend, die Jörger in Atzbach und die Pollheimer auf Wartenburg wandten sich der neuen Glaubenslehre Martin Luthers zu.
Dorothea Jörger aus Köppach stand durch 20 Jahre in direktem Briefverkehr mit Martin Luther. Ihr Sohn Christoph besuchte persönlich den Reformator in Wittenberg. Sie brachte auch den ersten lutheranischen Prediger nach Österreich und errichtete eine evangelische Kapelle in Atzbach.

 

 

Geschichte :
Unter Kaiser Rudolf II. (1576-1612) wurde die Gegenreformation eingeleitet, die unter Kaiser Ferdinand II. (1619-1637) zu besonders strengen Massnahmen der Rekatholisierung führte. Alle lutherischen Prediger hatten das Land zu verlassen und alle hatten zum Katholischen Glauben überzutreten oder das Land zu verlassen.
Das führte in der Folge zu den verheerenden Baueraufständen im Land und auch dem dramatischen Endkampf auf der Wolfsegger Schanze, wo 2000 Bauern auch aus Ottnang von General Pappenheim getötet wurden.

 

Der Ort Ottnang scheint 1144 erstmals unter dem Namen „Werenharth de Otenanch“ urkundlich auf und gehörte damals zur Pfarre Atzbach. Im 13. Jahrhundert war Ottnang Stammsitz der im 13. Jahrhundert vorkommenden Herren von Ottnang. 1248 erscheint Otto, 1270 Thunrad von Ottnang in den Urkunden von Mondsee als Zeuge.

Der Name leitet sich vom altdeutschen Namen Otto ab, später wurde die Endung wang bzw. dann nang angehängt, die steht für Wiesenhang oder generell für Hang.

 

 

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet. Auf dem Schloss Oberbergham in der Ortschaft Plötzenedt war vom 17. bis zum 19. Jahrhundert der österreichische Zweig des Adelsgeschlechts der Pflachern ansässig.

 

Schloss Oberbergham

 

 

 

Anfang des 13. Jahrhunderts fand von Atzbach aus über Ottnang die kirchliche Betreuung der umliegenden  Gebiete statt. Um die Mitte des 13. Jahrhunderts entstand auch eine Kirche in Ottnang, die während der regen gotischen Bauzeit im 15. Jahrhundert umgebaut wurde.
1720 fand der barocke Umbau der Kirche statt. Die Ottnanger Kirche ist dem Hl. Stefan geweiht. Eine
Glasmalerei erhält in derselben das Andenken des Pfarrers Johann Lauenthaler zu Atzbach von 1494.
 Anfang des 18. Jahrhunderts wurde Ottnang zur selbständigen Pfarre.
In der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich ein lutherischer Prediger in Ottnang. Es kam in der Folge zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen dem katholischen Pfarrer und dem Prädikanten. Der  Bauernaufstand  flackerte im Hausruckviertel  1632 noch einmal unter dem Prädikanten Jakob Greiml auf. Der Bauernhauptmann Stefan Nimberfoll bot in einigen Schreiben im September die Pfarrleute von Ottnang zum Kampfe auf.

Auch die Sekte der Pöschlaner hatte in Ottnang um 1807 fanatische Anhänger und wird in einem eigenen Kapitel ausführlicher erwähnt. (Presse)

In Bruckmühl befindet sich die 1883 – 1889 errichtete und seit 1901 als Pfarrkirche dienende neugotische  Herz-Jesu-Kirche, die bis 1994 von Franziskanern betreut wurde und eine sehenswerte Weihnachtskrippe birgt.
In Thomasroith gibt es seit 1901 eine Bergmannskirche, die der Hl. Barbara geweiht ist (einzige Barbara-Kirche in Oberösterreich).
Die sogenannten Granatzwege (Grenzwege) am Hausruckkamm bildeten früher die Grenze zwischen Bayern und Österreich. Urkundlich findet sich die Bezeichnung „Tanzboden“ am Hausruckübergang schon im Jahre 1630 auf der Landgerichtskarte in Frankenburg eingetragen.

Vor mehr als 200 Jahren, als am Hausruck noch die Grenze zwischen Bayern und Österreich verlief,  trafen  sich die Burschen und Mädchen von Eberschwang in Bayern und die von Hausruckedt und Mühlau in  Österreich im Sommer auf dem Tanzboden und auf dem nahen Urhammerberg, um Feste mit Fröhlichkeiten und Tanz zu feiern.

Durch den Bayrischen Erbfolgekrieg und später durch die Napoleonischen Kriege kam das Innviertel 1779 zu Österreich, 1810 wieder zu Bayern und 1816 wieder zu Österreich.

Während der Napoleonischen Kriege war Ottnang mehrfach besetzt.

Durch das Gemeindegebiet führt die sogenannte „Kronprinz-Rudolf-Bahn“ von Attnang-Puchheim mit den Bahnhöfen bzw. Haltestellen Ottnang-Wolfsegg, Bergern und Holzleithen nach Schärding und Passau. Sie wurde in den Jahren 1870 – 1875 erbaut und 1877 in Betrieb genommen. Der Hausrucktunnel  in  Holzleithen  hat  eine Länge von 709 m und verbindet neben der Tanzbodenstraße das Hausruckviertel (Gemeinde Ottnang a.H.) mit dem Innviertel (Gemeinde Eberschwang).

Einen wesentlichen Beitrag zur Geschichte und Entwicklung der Gemeinde Ottnang trägt der Kohleabbau 1870 im Hausruck bei und wird in einem eigenen Kapitel gesondert beschrieben. (unter Presse)

 

Notgeld Ottnang 50 Heller

"Kohle und Brot helfen in der Not"

 

 

Das Gemeindeamt samt Kerker war früher im heutigen Kaufhaus Haidinger, welches seit 1640 aufscheint.

Die Post war eine Zeit lang im Kastnerhaus.

Um 1878 wurde ein eigenes Gemeindeamt errichtet.

In den Jahren 1923 bis 1924 wurde das Gemeindeamtsgebäude neu errichtet. Heute wird es als Mietshaus mit mehreren Wohnungen verwendet.

 Am 12.02.1934 kam es zwischen dem republikanischen Schutzbund, dem Militär und der Heimwehr in Holzleithen zu schweren Kämpfen, wobei es 10 Tote gab.



Dieses geschichtliche traurige Erreignis wird in einem eigenen Kapitel behandelt. (unter Presse)

Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Die Gemeinde war bis Ende 2004 Teil des Gerichtsbezirks Schwanenstadt und wurde per 1. Jänner 2005 Teil des Gerichtsbezirks Vöcklabruck.

2009 erfolgte die Markterhebung

Quellen: Gemeindechronik, Bezirkschronik 2.Teil Friedrich Pisar, Heimatbuch Wolfsegg Josef Nagl